“Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt!”
Friedrich Schiller
Ein gutes Spiel ist ein Kunstwerk in Bewegung. Das Gute daran ist,
dass wir einfach einsteigen können
und sind dann mittendrin.
Es spricht einiges dafür, dass die Kunst, die früher die Hoffnungen und Ideale der
Bürger zum Ausdruck brachte, heute historisch geworden ist.
Manches deutet zudem darauf hin, dass die ästhetische Erfahrung, das heißt die Empfindung, in der sich der
Mensch als Ganzes erlebt, in der Geist und Körper, Gefühl und Verstand in eins gehen, dass diese
ästhetische Erfahrung aus der Kunst ausgezogen ist und sich in den Sport verlagert hat.
Das gilt ganz allgemein und ist
vielleicht bedauerlich.
Auf der anderen Seite gestattet uns diese Entwicklung völlig neue Möglichkeiten, unseren ästhetischen Erlebniskreis
auszuweiten. Ein Teil meiner philosophischen Reflektion widmet sich dann auch dem Sport, und dort vor allem
dem Spiel. Und um hier ganz praktisch zu werden, bin ich auf das
Boule-Spiel, das ja auch ein Sport ist,
gekommen.
Das Boule-Spiel, eigentlich heißt es ja Pétanque, ist ein altes Soldatenspiel.
In den Regeln ist also die beinahe 200jährige Erfahrung aufgehoben, wie es ist,
wenn das Leben auf der Kippe steht. Daher stammt die existentielle Tiefe eines solchen Spiels,
die eben "echt" ist - ganz im Gegenteil zu den künstlichen Gruppenspielen, die sich Psychologen ausdenken.
Wir haben Workshops entwickelt, die in verschiedenen Varianten eine
Philosophie des Spiels
zum Thema erheben.
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